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Geschichte


Geschichte:

Selbstbewusst, unerschrocken, quirlig, fröhlich und vor allem charmant – so lässt sich der West Highland White Terrier am kürzesten und besten beschreiben.

Die beliebteste Terrierrasse – nicht nur in Deutschland, sondern mittlerweile weltweit – verdankt seine Entstehung laut einer Überlieferung einem Unfall.
Colonel Malcom aus Poltalloch in Argyllshire soll bei der Jagd ein fürchterliches und tragisches Mißgeschick geschehen sein. Er erschoss seinen eigenen Hund, einen rotfarbenen Cairnterrier, da er ihn farblich mit dem Fuchs, den er jagte, verwechselte. Von da an soll er sich entschlossen haben nur noch helle, bzw. weiße Jagdhunde zu züchten.

Unter den damaligen Jagdterriern gab es immer wieder unerwünschte sandgelbe bis weiße Würfe. Man hielt die hellen Welpen jedoch für schwach und feige und somit für die Jagd ungeeignet. Eine Gelegenheit ihre Stärke unter Beweis zu stellen erhielten die drahtigen Weißen Hochländer nicht, denn sie wurden schon kurz nach der Geburt ertränkt.

Colonel Malcom of Poltalloch lehrte die Züchter eines Besserem, seine hellen Meuten nahmen es ebenso gut mit Dachs, Otter, Fuchs und Wildkatze auf, wie seine farbigen Verwandten. Er wurde nunmehr als Jagd- und Arbeitshund gezüchtet und besaß eine bedeutende Schärfe auf Raubzeug. In seiner Gruppe bestach der Westie durch seine Fähigkeit, sich friedlich unterzuordnen. Eigenschaften, die der West Highland White Terrier noch immer besitzt. Unter dem Namen „Poltalloch Terriers“ wurde die weisse Farbe gefördert, sein Gesicht und Kopfform war schon zu dieser Zeit ähnlich kurz wie die der Cairnterrier, ein kurzes Vorgesicht, ein Kopf mit drahtigem Haar und kleine meist aufrecht getragenen Ohren ließen den späteren Westie erkennen, die fleischfarbene Nase wechselte mehr und mehr in ein tiefes Schwarz. Die „Poltallochs“ hatten ursprünglich 3 – 7 cm langes Körperhaar, welches harsch, aber noch sehr oft sandfarben oder gelblich war. Mit Knochenstärke und auffallend geraden Vorderläufen bestach der Poltalloch Terrier, ebenso wie mit seinen riesigen Zähnen und seiner Bisskraft.

Unter dem Duke of Argyll wurde im Jahr 1904 der West Highland White Terrier Club gegründet und im Jahre 1906 folgte die Gründung des West Highland White Terrier Club of England, dem die Countess of Aberdeen und später Colonel Malcolm vorstand. Vom Britischen Kennel Club wurde der West Highland White Terrier im Jahre 1907 als Rasse anerkannt.

Ob der Name „Terrier“ vom lateinischen „terra“ = Erde herrührt, oder ob es vom mittelalterlichen Wort „terrour“ stammen könnte und möglicherweise vom Wort „Terror“ abgeleitet wurde, wird kontrovers diskutiert.
Unbestritten ist der Terrier als Jagdhund gezüchtet worden, der gegen Raubwild wie Fuchs, Dachs und Otter (bei anderen Terrierrassen auch Iltis, Hermelin, Marder und Schädlinge wie Ratten und Mäuse).
Die meisten dieser Tiere leben in Höhlen oder Felsspalten, also unter der Erde.
Zur Jagd dieser Wildarten, die Herden, Geflügel und Ernten bedrohten, war ein kleiner, wendiger, robuster und kräftiger Hund gefragt.

Die Ableitung „Terror“ wird mit „to frighten“ = Angst einflössen erklärt. Diese Auffassung kann nicht von der Hand gewiesen werden, denn der Terrier jagt nicht nur unter dem Boden.

Charakter:

Von den Jagdgebrauchshunden haben sich die Westies zu warm-herzigen Familienmitgliedern entwickelt.
Doch sollte man in diesem Terrier, trotz des zuckersüßen Gesichtsausdruckes niemals einen Schoßhund sehen. Ihre ursprünglichen Zuchtziele und Anlagen wie Mut, Ausdauer, Selbstbewusstsein sind ihm auch heute noch zu Eigen, sie verteidigen ihren Besitz und Familie bitter entschlossen bis zur letzten Konsequenz.
Ein Blick in seinen Fang, die überproportionale Größe seines Gebisses, lässt auch heute noch Raubschärfe erkennen.

Charme und Beharrlichkeit sind zwei weitere grundlegende Eigenschaften eines West Highland White Terriers, daher ist es sehr wichtig ihn mit viel Liebe aber auch Konsequenz zu erziehen.
Als typischer Hochländer, fließt sein heimatlicher Wahlspruch in seinen Adern.
Auf dem Wappen Schottlands wird das Rasenstück, auf dem Schild, Wappenschmuck und Wappenträger stehen, durch ein Spruchband mit dem Wahlspruch des Distelordens "Nemo me impune lacessit" = Lateinisch "Niemand reizt mich ungestraft" ergänzt.
Nein, provozieren lässt sich ein Westie nicht, dabei ist es egal wie groß und aggressiv sein Gegenüber ist.

Wer einen West Highland Terrier besitzt hat also einen „großen“ Hund im Haus. Wenn er sich selbst beschreiben könnte, würde er sich wohl jenseits der Doggengröße ansiedeln. Und erstaunlicherweise gelingt es dem kecken Kerlchen mit diesem Selbstbewusstsein tatsächlich auch größeren Hunden das Fürchten zu lehren. In der Familie ein friedlicher Meutehund, mit einem großen Spielvermögen der ideale Begleiter für Kinder, der sich durch seine unkomplizierte Art an jede Gegebenheit anpassen kann, dessen Blick Wachsamkeit und Intelligenz jedoch nicht nur vortäuscht.

Für einen ausdauernden Spaziergang ist er stets zu begeistern, und wer den Westie kennt, den verwundert es nicht, dass dieses „kleine“ Energiebündel auch nach einem langen Fußmarsch vor seinem erschöpften Frauchen oder Herrchen sitzt und ihn fragend anschaut „Und? Wann geht es weiter?“ Doch dieser Rabauke kann auch anders, einfühlsam schmust er mit seinen „Lieben“ und geniest seine Streicheleinheiten.

Diese große Spannbreite an Emotionen und Eigenschaften machen den Westie zu einem faszinierenden Wesen, dessen bedingungslose Liebe und Treue jeden Tag aufs Neue begeistert und in seinen Bann zieht.